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Wie Künstliche Intelligenz den Pflegealltag erleichtern kann

Werden Roboter bald alte Menschen betreuen und Pflegekräften die Arbeit wegnehmen? Oder wird Künstliche Intelligenz den Berufsalltag erleichtern? Diese Fragen verunsichern viele. Für Johannes Roos jedoch bietet KI enorme Chancen.

Gerade in Bereichen, in denen der Mensch im Mittelpunkt steht – wie in der Pflege –, wirft Künstliche Intelligenz viele Fragen auf. Richtig eingesetzt, kann sie dabei helfen, den Arbeitsalltag zu erleichtern, Zeit zu sparen und neue Wege in der Betreuung zu eröffnen.

Schon heute analysieren Systeme wie ChatGPT riesige Datenmengen, strukturieren Inhalte, verfassen Texte oder übersetzen – und das in Sekundenschnelle. Dabei handelt es sich nicht um echtes „Verstehen“, sondern um Berechnungen auf Basis statistischer Wahrscheinlichkeiten. Laut dem KI-Experten Johannes Roos, der kürzlich ein After-Work beim GERO zum Thema Künstliche Intelligenz gestaltet hat, können solche Tools in der Pflege beispielsweise Wochenpläne, Freizeitangebote oder individuelle Gedächtnisübungen vorschlagen – abgestimmt auf Alter und Interessen der betreuten Personen.

Ziel ist nicht, menschliche Pflege zu ersetzen, sondern Mitarbeitende zu entlasten – etwa bei der aufwendigen Dokumentation. Erste Projekte zeigen, dass durch automatische Spracheingabe bis zu 30–40 % der Zeit eingespart werden können. Zeit, die für die persönliche Betreuung gewonnen wird.

 

Beispiele aus Asien: Pflege innovativ gedacht

Länder wie Japan und China setzen bereits gezielt auf KI in der Altenpflege. In Japan unterstützen smarte Roboter Pflegekräfte beim Heben, führen Gespräche oder erinnern Bewohner*innen an Medikamente. In China überwachen Sensoren Bewegungsmuster, schlagen bei Stürzen Alarm und KI-basierte Tools planen personalisierte Tagesabläufe. Diese Beispiele zeigen: Mit dem richtigen Einsatz kann Technologie Pflege sinnvoll ergänzen – besonders dort, wo Fachkräfte knapp sind.

Auch in Luxemburg gibt es großes Potenzial. In Strukturen mit vielen Nationalitäten könnten automatische Übersetzungen helfen, Sprachbarrieren zu überwinden – bei Gesprächen oder in der Pflegedokumentation. Eine Zukunftsvision: Pflegekräfte sprechen Vitalwerte laut aus, und diese werden automatisch in die digitale Akte übertragen.

Natürlich kann Künstliche Intelligenz kein Mitgefühl ersetzen – aber sie kann helfen, mehr Zeit genau dafür zu schaffen: für Gespräche, Zuwendung und echtes Dasein. Pflege lebt vom Menschen – und klug eingesetzte Technologie kann dazu beitragen, ihn wieder stärker ins Zentrum zu rücken.

Selbst einfache Tools sind schon heute nützlich. KI kann zum Beispiel Schulungsmaterial vereinfachen, aus Texten Podcasts erzeugen oder passende Musikangebote für Gruppenaktivitäten vorschlagen – individuell angepasst.

 

Schulung, nicht Überforderung

Für viele ist der Einstieg in KI-Themen eine Hürde. Doch laut Experten wie Johannes Roos reichen oft zwei bis drei gezielte Schulungen, um die wichtigsten Werkzeuge sinnvoll nutzen zu können. Wer neugierig bleibt und offen für Neues ist, kann sich mit wenig Aufwand ein grundlegendes Verständnis aneignen – ganz praxisnah.

Das Kompetenzzentrum GERO greift das Thema auf und bietet im Herbst einen praxisnahen Workshop zum Thema „KI in der Pflege“ an. Im Fokus stehen dabei nicht technische Details, sondern konkrete Anwendungsmöglichkeiten im Pflegealltag: Einführung in Generative KI in der Pflege, Verbesserung der Patientenaufklärung, Unterstützung administrativer Aufgaben, Zukunftsperspektiven…

Künstliche Intelligenz kann die Pflege also nicht nur ergänzen, sondern sie menschlicher machen – vorausgesetzt, sie wird klug eingesetzt.

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